Dritter Tag

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am dritten Tag führten uns unsere Lehrerinnen Frau Richert und Frau Riemann zum Jüdischen Historischen Institut.Das Jüdisch Historische Institut Dort schauten wir uns einen Film mit Originalaufnahmen an, die von deutschen Soldaten über das Warschauer Ghetto gemacht worden waren. Danach wollten wir uns noch die dazugehörige Ausstellung anschauen, doch der Film hat uns so erschüttert, dass die meisten die Ausstellung gar nicht erst betreten haben. Viele von uns weinten, weil sie es sich nicht vorstellen konnten, wie die Menschen das Leben im Ghetto solange ausgehalten haben.Austellungsfoto

Herr Kuzba, der uns begleitet hatte, war verschwunden und wir hatten schon ein schlechtes Gewissen, weil wir in dem ganzen Tränenmeer überhaupt nicht an ihn gedacht hatten. Als sich einige wieder beruhigt hatten, gingen wir in einen Raum, wo wir unseren Gefühlen Luft machen konnten. Wir konnten erzählen, wie wir uns fühlten und unsere Meinung äußern.

Dann tauchte Herr Kuzba wieder auf, wir hatten uns schon Sorgen gemacht, doch er lächelte nur und hielt uns eine Tüte mit leckeren Berlinern...wenn Menschlichkeit klebt hin. Wir schauten ihn an, und er meinte, wir sollten die essen und nicht mehr weinen. Die Berliner würden uns helfen wieder zu lächeln. Wir waren so gerührt, dass einigen von uns gleich wieder Tränen über die Wange liefen. Diesmal aber nicht unbedingt vor Kummer.

Auch an diesem Tag wollte Herr Kuzba mit uns noch zum Jüdischen Friedhof, aber wir konnten nicht mehr und mussten erst mal alles verdauenEntspannung am Fluss, was wir gerade erlebt hatten.

Herr Hensel, unser Ansprechpartner im Jüdischen Historischen Institut hat uns gefragt, ob wir anderen Jugendlichen den Film zeigen würden. Wir beschlossen, über seine Frage nachzudenken. Am späten Nachmittag trafen wir uns noch einmal in Frau Richerts und Frau Riemanns Zimmerallabendliches Treffen, um über das heute Erlebte zu sprechen und unseren aufgestauten Gefühlen Luft zu machen. Wir schrieben uns SonnenbotschaftenSonnenbotschaften, um uns aufzumuntern und machten Vertrauensspiele, um uns zu zeigen, dass wir in der Gruppe immer willkommen sind, niemanden ausschließen und uns gegenseitig vertrauen können. Später am Abend hatten wir dann wieder Freizeit; wir aßen zu Abend und sind dann ins Hotel zurückgegangen. Dort unterhielten wir uns noch etwas und fielen dann völlig erschöpft und schrecklich müde ins Bett. Es war ein sehr bewegender Tag.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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