Zweiter Tag

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

StacheldrahtAm zweiten Tag ging es zum Pawiak Der PawiakGefängnis. Schon der Anblick des Vorplatzes verursachte uns eine Gänsehaut. Über dem Eingangstor war noch der originale Stacheldraht aus dem 2. Weltkrieg. Im Vordergrund stand ein kahler Baum, an dem weiße Gedenktafeln befestigt waren und an dessen Wurzeln Blumen lagen. Wie wir erfuhren, waren die Gedenkplatten zur Erinnerung an die Häftlinge, die im Pawiak Gefängnis ums Leben gekommen waren. An den Wänden des Gefängnisses standen große Marmorgedenksteine. Im Inneren versammelten
wir uns in einem sehr kleinen Raum, wo wir ein kahler BaumHerrn Kuzbas persönlichen Erzählungen über seinen Aufenthalt in dem Gefängnis lauschten. Seine Geschichte trieb einigen die Tränen in die Augen. Er erzählte uns von den Lebensbedin-gungen der Häftlinge und wie sie sich gegenseitig am Leben hielten. Er hatte sich sogar die Mühe gemacht, einen Teil seiner Geschichte auf deutsch für uns festzuhalten. Er hat die Erinnerungen für uns kopiert, damit sie jeder hat. Danach sind wir in die Ausstellung des Museums gegangen. Dort haben wir uns die Geschichte des Gefängnisses angehört. Bevor wir das Gefängnis verlassen haben, trugen wir uns in das Gästebuch ein, das auf einem kleinen Podest lag. Außerdem haben wir uns die kleinen Texte der anderen Gäste durchgelesen, die aus aller Welt kamen. Viele von uns wollten sich in der Ausstellung noch mehr ansehen, doch da wir noch viel zu tun hatten, mussten wir das Gefängnis verlassen.

Vom Pawiak Gefängnis führte uns Herr Kuzba zum großen Denkmal des Ghettos, wo auch Willy Brandt niedergekniet war.

Das Denkmal war übersät mit Blumen und Kerzen, sowie Steinchen und Briefen. Einige von uns hatten ein Feuerzeug dabei. Sie gingen hin und zündeten die ausgegangenen Kerzen wieder an zur Erinnerung. Zum Schluss haben alle noch ihre Erinnerungsfotos gemacht, damit wir dieses Erlebnis nicht vergessen.

Uns wurde immer kälter, als wir den GedenkpfadWarschauer Ghettogelände zur Erinnerung an das Ghetto weitergingen. Wir kamen zum Platz des Aufstandsführers Anielewicz. Der Platz liegt auf einem kleinen Hügel mit einem Gedenkstein. An dem Gedenkstein liegen Briefe auf hebräisch und stehen Kerzen im Gedenken an diesen tapferen Mann.Umschlagplatz

Danach sind wir zum UmschlagplatzDer Umschlagplatz gegangen. Dort ging es uns gefühlsmäßig nicht anders als im Gefängnis. Der Platz war überhaupt nicht auffällig sondern eher schlicht. In den Mauern waren Erinnerungsschriften (die nicht ins Deutsche übersetzt waren) an die vielen Deportierten.

Der Umschlagplatz erinnerte uns an den Film „Der Pianist“, über Wladislaw Szpilman, der das Warschauer Ghetto überlebte. Wir erinnerten uns an Bonbons, die wir von unseren Lehrerinnen geschenkt bekommen hatten, weil sie in dem Film eine Rolle spielten. Die BonbonsKuhbonbons wurden für uns sehr wichtig, sodass wir bei unserer Suche nach Spuren immer welche dabei hatten. Sie halfen beim Trösten und zauberten uns ein kleines Lächeln ins Gesicht, das sonst oft sehr betroffen aussah.

Herr Kuzba hätte uns noch zum jüdischen Friedhof geführt, aber wir waren schrecklich müde und mussten uns erst mal ausruhen, deshalb sind wir zurück zum Hotel gefahren. Es war ein anstrengender und erlebnisreicher Tag.

 

 

 

 

Treppe am Umschlagplatz

2. Tag

 

 

 

 

 

 

 

 

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