|
Jeden Abend pünktlich nach dem Abendessen trafen wir uns bei Frau Richert und Frau Riemann im Zimmer unseres Hotels. Begonnen wurde mit der Besprechung der Ereignisse und den Gefühlen  zu den Geschehnissen des vorangegangenen Tages. In einer Gesprächsrunde konnte jeder sein Statement abgeben oder auch nicht.
Frau Richert und Frau Riemann machten uns auf diesen Zusammentreffen immer wieder kleinere Freuden mit Süßigkeiten und Säften. Doch bestanden diese Treffen nicht nur aus Freude, sondern auch aus Leid; die Gesprächsrunde nach den Erlebnissen im Jüdischen Historischen Institut zum Beispiel war besonders schwierig. Um uns gegenseitig aufzumuntern, schrieben wir uns Sonnenbotschaften .
Als sich die Fahrt ihrem Höhepunkt näherte und schon über die Hälfte der Zeit vergangen war, malten wir Smileys, die unsere Gefühle darstellen sollten. Zudem bastelten wir noch Fußspuren , die als Rückmeldung für Herrn Hensel im Jüdischen Historischen Institut gedacht waren.  Er hatte uns um eine Rückmeldung gebeten. Er wollte wissen, ob es sinnvoll sei, den Film, der mit Originalaufnahmen aus dem Warschauer Ghetto gespickt war, ohne vorherige Erläuterung oder Warnung zu zeigen. Die Treffen in der Gruppe ließen uns neuen Mut für weitere Aufgaben schöpfen.
|
