Siebter Tag

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heute war frühes Aufstehen angesagt; wir mussten unsere Koffer zu Ende packen und die Zimmer aufräumen. Alles war etwas hektisch, doch wir haben es geschafft. Dann ging es zum Frühstück, unserem letzten in Warschau, das wir sehr genossen. Nach dem Frühstück kontrollierten unsere Lehrerinnen unsere Zimmer. Sie waren tipptopp!
Wir waren mit allem sooo schnell fertig, denn wir waren mit Herrn Kuzba verabredet, um mit ihm den jüdischen FriedhofDer Jüdische Friedhof in Warschau zu besuchen. Es schneite inzwischen ein bißchen und es wurde immer kälter.
Am Friedhof angekommen bestaunten wir die riesigen Grabsteine. Der Friedhof sah so anders aus als die, die wir sonst kannten: kein Grabstein stand gerade, nirgends waren die Wege vom Laub gesäubert und mitten drin gab es ein großes Massengrab für die Toten aus dem ehemaligen Warschauer Ghetto, das durch weiße Steine gekennzeichnet war.
Wir gingen über den Friedhof und kamen schließlich zu einem Denkmal für Janusz KorczakJausz Korczak. Er war dargestellt mit einem Kind auf dem Arm und Kindern an der Hand. Korczak hatte im Warschauer Ghetto ein WaisenhausLebenslauf Janusz Korczak geleitet und ging mit den Kindern in die Gaskammer nach Treblinka, weil er den Kleinen die Angst nehmen und sie nicht alleine lassen wollte. Er kam in Treblinka um, genauso wie 800000 andere Menschen. Wir hielten für einen Moment inne, vereinzelt liefen Tränen.

Es gab noch ein anderes Denkmal für die Kinder, die im Ghetto ums Leben kamen, weil sie an Unterernährung starben oder ermordet wurden. Es erinnerte auch an die vielen SchmugglerkinderThe little Smuggler, die umgebracht wurden, weil sie sich durch die Mauerlöcher der Ghettowände zwängten, um Nahrung und Waffen zu besorgen. Bevor wir den Friedhof wieder verlassen wollten, stellten wir uns noch einmal im Kreis zusammen, und jeder konnte seine Meinung zu dieser Reise äußern. Wir wurden gefragt, was wir in unseren SäckchenReisegepäck mit nach Hause nehmen wollten. Was alle am liebsten mitnehmen wollten, war Herr Kuzba. Leider war er einfach zu groß und passte nicht ins Säckchen, doch die schönen Erinnerungen an ihn schon. Darum nahmen wir die mit. Wir haben ihn eingeladen, uns zu besuchen und wir hoffen, dass dieser Besuch bald stattfindet, denn wir haben ihn ganz doll in unser Herz geschlossen.

Nach unserem Aufenthalt auf dem Friedhof schlug Herr Kuzba vor, wir könnten doch zu Mc Donalds gehen und dort etwas zum MittagMan lernt einen Menschen kennen essen. Gesagt, getan - Mc Donalds wir kommen! Am Hotel holten wir unsere Koffer - es ging los zum Hauptbahnhof, wo Herr Kuzba schon auf uns wartete. Er hat uns zum Abschied noch ein paar Leckereien mitgebracht. Von uns hat er eine Rose bekommen. Wir standen im Zug, haben ihm zugewunken und riefen ihm zu, dass wir ihn schrecklich vermissen werden.

Dann saßen wir in unseren Abteilen und unterhielten uns oder hörten Musik. Kurz nach der Abfahrt riefen Frau Richert und Frau Riemann uns einzeln zu sich, um uns zu sagen, dass sie die Fahrt mit uns super-spitzenklasse fanden und gaben uns eine letzte Aufgabe. Wir sollten für den Unterricht einen Aufsatz schreiben oder ein Referat halten über ein Thema unserer Reise. Außerdem verschenkten sie ihr Herz an uns. Es war aus Schokolade!!

Die weitere Fahrt verlief ohne Zwischenfälle und auch an der Grenze gab es keine Probleme.Als wir am Essener Hauptbahnhof ankamen, wurden wir von einigen Eltern schon freudig erwartet und wir merkten, dass wir unsere Eltern doch vermisst hatten. Wir verabschiedeten uns noch schnell herzlich von Frau Richert und Frau Riemann, und dann ging es ab nach Hause, wo uns unser Bettchen erwartete, denn im Zug und in Warschau haben wir wenig geschlafen.

Das war eine der tollsten Fahrten, die wir in dieser Gruppe je gemacht haben, und wir hatten alle Spaß, auch wenn oft Tränen flossen. Wir würden immer wieder mitmachen!

 

Jüdischer Friedhof

Jüdischer Friedhof

Jüdischer Friedhof

Massengrab

Jüdischer Friedhof

Abschied

Abschied

Abschied

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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