Persönliche Texte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Supertolle Menschen in Warschau und einige weniger nette

 

 

 

 


Außer in Begleitung von Herrn Kuzba waren wir in einigen Ecken Warschaus auch alleine unterwegs. Hier und da sind wir auf Menschen getroffen, die super nett waren und andere wiederum nicht.
Einmal hatten wir vormittags etwas Freizeit und wir sind nach der Auskunft der netten Dame am Schalter unten im Hotel Richtung Stadion gefahren. Angekommen mussten wir uns erst einmal merken, wo wir später wieder hin müssen, um zurückzufahren. Am Stadion ist vormittags Markt. Er war riesig anzuschauen, und trotzdem hat man nur einen kleinen Teil davon gesehen. Wir sind zunächst nur drüber gelaufen und haben uns alles angeschaut, doch schon nach kurzer Zeit wurden wir von jemandem angesprochen, der aus Bangladesch kam. Er hat sich mit uns unterhalten. Er fragte, woher wir kämen, und wir antworteten ihm, dass wir aus Deutschland kämen und mit einer Gruppe von unserer Schule unterwegs seien, um uns Warschau ansehen. Zu unserem Erstaunen hat er ganz vergnügt gesagt, dass er das super fände und Deutschland ganz toll sei. Doch dann wurde es Zeit, und wir mussten weiter, weil wir noch nicht alles gesehen hatten. Etwas später wollten wir noch den Rest unseres Geldes ausgeben und waren nun auf der Suche nach Sachen, die uns gefallen könnten. An den meisten Ständen hat man uns nicht verstanden, weil wir kein Polnisch sprechen konnten und sie kein Deutsch. Also ging die Suche weiter, und wir kamen an den Stand eines Chinesen, der ganz gut Englisch sprechen konnte. Wir fragten nach dem Preis zweier Pullover und konnten ihn herunterhandeln. Das hat Spaß gemacht. Als wir sagten, dass wir aus Deutschland kämen, kam eine Frau vom Nachbarstand herüber und brachte dem Verkäufer das deutsche ”Danke” bei. Auf jeden Fall waren diese Leute supernett, doch dann war es Zeit zurückzufahren, und der Tag ging weiter.

Ein anderes Mal waren wir im Einkaufszentrum unterwegs, um Postkarten und Souvenirs zu kaufen und um löslichen Zitronentee zu besorgen, damit wir Abends auch noch was Warmes zu trinken hatten.Ich war das erste Mal in einem polnischen Supermarkt und kannte mich mit dem ganzen Drumherum nicht aus und habe auf die Schnelle nicht gesehen, wie viel ich bezahlen musste. Es kann natürlich sein, dass die Verkäuferin schon den ganzen Tag an der Kasse saß, um zu kassieren. Jedenfalls hat sie mich ziemlich genervt angeschnauzt, weil ich auch noch mit dem Geld durcheinander gekommen bin. Schließlich war ich froh, es geschafft zu haben.

Für unsere Postkarten brauchten wir nun auch noch Briefmarken und sind zur Post gelaufen. Der erste Eindruck war irgendwie verwirrend, und wir wussten zunächst nicht, was wir machen mussten, um an einen der Schalter zu gelangen. Trotzdem haben wir uns an einem der Automaten eine Nummer gezogen und mussten nun warten und aufpassen, wann wir dran sind und wo wir hin müssen. Eine Viertelstunde später war endlich unsere Nummer an der Reihe, und wir sind regelrecht zum Schalter gerannt. Die erste Frage von uns war: „Do you speak English?“ und zur Antwort bekamen wir nur ein ”No”. Klasse, aber wie nun weiter? Die Karten mussten noch am selben Tag raus, und keiner hat uns verstanden. Da kam mir die rettende Idee. In der Tasche nach den Karten gewühlt habe ich der Dame am Schalter mit Hilfe der Karten und dem Einsatz meines Körpers, also mit Händen und Füßen versucht verständlich zu machen, dass wir Briefmarken brauchen. Sie hat es dann auch verstanden. Wir bekamen unsere Marken. Das war wirklich, ich würde sagen, mehr ein Kampf als ein Besuch bei der Post. Und als wir die Post dann verlassen wollten, saßen hinter uns einige Jugendliche, die tuschelten: ”Ej, guck mal, das sind Deutsche!” Da haben wir uns auch gedacht: ”Toll, die saßen jetzt die ganze Zeit hinter uns und haben uns verstanden und haben uns nicht geholfen, als sie gesehen haben, dass wir Probleme mit der Verständigung hatten.”

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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