Vier Hände und ein Paar Handschuhe

Wir haben uns in der Zeit, als wir in Warschau waren, das Konzentrationslager in Treblinka angeschaut. Dort haben wir viele Informationen erhalten, wie z.B. dass allein in Treblinka 800000 Menschen vergast worden und so ums Leben gekommen sind. Als wir auf das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers kamen, wurden wir erdrückt von den vielen unterschiedlich großen Steinen, die symbolisch die vielen Gemeinden darstellen, aus denen die Opfer kamen. Ein einziger Stein, wurde mit dem Namen von Janusz Korczak versehen, um daran zu erinnern, wie er seine Waisenkinder mit in den Tod begleitet hat. In der Mitte des Geländes steht für Gedenkfeiern ein großer Stein, in den man Öllampen stellen kann.

Am Eingang zum Gelände steht ein kleiner Stein mit der Aufschrift ”NIE WIEDER”. Die Leute sollen wissen, dass so etwas nie wieder passieren darf. Da auch Leute aus anderen Ländern dort hingehen, um sich das anzuschauen, sind die zwei Wörter in sieben verschiedenen Sprachen auf dem Stein eingraviert. An der Stelle, wo früher ein Massengrab war, stehen heute Öllampen, die man anzünden kann. Diese waren allerdings in einem abgedeckten Schacht, damit die Lampen nicht vom Wind ausgepustet werden konnten. Früher gab es in diesem Konzentrationslager auch einen Zoo. Die Nazis sind dort mit ihren eigenen Kindern hingegangen. Einige von uns mussten weinen, aber eine rote Nase, die Anna mitgebracht hatte, sollte uns ein wenig ablenken und wieder aufmuntern. Da es an diesem Tag sehr kalt war und wir nicht mit Schnee gerechnet hatten, haben sich Sebastian und Torben ein Paar Handschuhe geteilt. Trotz unseres kurzen Aufenthaltes feierten wir eine Gedenkfeier, in der Max einen selbstverfassten Text vorgelesen hat.