Liebherzigkeit

 

 

 

 


Unser liebherziger Zeitzeuge Jozef KuzbaWovon Herr Kuzba redet hat uns auf unserer Reise in Warschau trotz seiner schrecklichen Vergangenheit eine Woche lang begleitet . Er führte uns mit seinen 88 Jahren zu fast allen historischen Denkmälern oder Gebäuden der Stadt. Er war stets hilfsbereit, lieb und freundlich. Wir waren mit ihm an Orten wie z.B. dem Pawiak GefängnisDer Pawiak, dem Institut für Polnisch-Deutsche-Aussöhnung, dem UmschlagplatzDer Umschlagplatz und vielen anderen historischen Orten. Er organisierte unseren Bus in das ehemalige Konzentrationslager TreblinkaVier Hände und ein Paar Handschuhe. In dem Museum für Stadtgeschichte oder in dem Jüdischen-Historischen-Institut half eHerrKuzbar uns zu dolmetschen. Für die Busfahrt nach Treblinka handelte er uns einen Sonderpreis aus. Selbst morgens stand er uns immer zur Verfügung und war immer pünktlich. Als wir im Jüdischen-Historischen-Institut waren und einen schockierenden Film über das Warschauer Ghetto gesehen hatten und viele aus unserer Gruppe ziemlich verstört waren, lief Herr Kuzba zur nächsten Bäckerei und holte uns zu unserer Stärkung Berliner Ballen. Als wir im Pawiak Gefängnis waren, hatte er schon einen Text vorbereitet, in dem er von seiner Zeit in Sachsenhausen und von dem Todesmarsch zur Lübecker Bucht erzählte. Er hatte verständlicherweise Schwierigkeiten, von seinen Erfahrungen zu berichten. Wir sind ihm deshalb sehr dankbar. Sein Text hat jeden von uns im Raum sehr berührt; es liefen sogar einige Tränen. Herr Kuzba hatte diesen Text auf Deutsch geschrieben und ihn für uns nachher noch kopiert hatteHerr Kuzbas Erfahrungen.

Wir wissen nicht alles über Herrn Kuzbas Vergangenheit, aber was wir wissen, wollen wir euch mitteilen.

Da er Lehrer war und die Nazis möglichst alle gebildeten Leute aus Warschau vernichten wollten, kam er zunächst in das von Deutschen besetzte Pawiak-Gefängnis und dann in das Konzentrationslager Sachsenhausen, das von 1936 - 1945 betrieben wurde. In dieser Zeit hat er wie auch die anderen Häftlinge sehr gelitten. Er hat uns auch über den Todesmarsch erzählt, was ihm sehr schwer fiel. Auf diesem langen Weg von Sachsenhausen zur Ostseeküste verloren Tausende von Häftlingen ihr Leben. Das Ziel des Todesmarsches war die Häftlinge vieler Konzentrationslager zu ertränken, bevor die Alliierten in Deutschland einmarschierten. Auch viele von Herr Kuzbas Freunden verloren ihr Leben beim Todesmarsch.

Am 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen fuhr Herr Kuzba dorthin zurück. Zu uns äußerte er sich so: „Oh, das bedeutet mir viel. Ich habe lange überlegt, ob ich kommen soll oder nicht. Aber wahrscheinlich ist das meine letzte Möglichkeit, und die wollte ich nutzen. Ich sah es als meine Pflicht an und glaube, es war richtig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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