Persönliche Texte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gedicht für Herrn Kuzba

 

 

 

 


Alle haben kleine Geschenke für Herrn Kuzba vorbereitet. Die SchülerInnen haben tolle Ideen. Herr Kuzba bekommt einen Teddy, einen Herzdauerlutscher, eine Urkunde, eine Regenbogenkarte, ein Foto, und ich möchte ausdrücklich erwähnen, dass ich Sebastian gar nicht zugetraut habe, im großen Warschau mit meiner Chipkarte einen Abzug von unserem Gruppenbild zu organisieren. Die jungen Damen und Herren sind immer wieder überraschend selbständig, man muss ihnen nur etwas zutrauen. Sebastian kam nach kurzer Zeit aus der großen Stadt und hatte wunderbare Gruppenbilder organisiert, preiswert dazu. Großes Lob mit Sternchen!!!
Wir hatten zu Hause bereits einen Comenius – Toleranz - Kalender hergestellt und die allerersten Exemplare unserer gemeinsamen Arbeit mit Litauen, Polen, Ungarn und Belgien als Gastgeschenk sowohl für die Koordinatoren der polnischen Partnerschule als auch für unseren Zeitzeugen mitgenommen.
Aber dieser besondere Mensch, unser Herr Kuzba, sollte noch etwa Persönliches bekommen. In meiner Familie wird zu runden Geburtstagen und besonderen Gelegenheiten gerne gereimt, also stand mein Entschluss schnell fest, für Herrn Kuzba soll es ein Gedicht werden. Da wir tagsüber ausgelastet waren mit Programm und der Aufarbeitung der Ereignisse sowie den Hausaufgaben, die wir von Herrn Kuzba nahezu täglich in Form von neuen Faltblättern und Kopien über das Konzentrationslager Sachsenhausen bekamen, blieb die Nacht für das Verse schmieden…..

Ich sitze am Tisch, es ist abends elf Uhr,
ich schreib’ ein Gedicht – wie sag ich es nur?

Wir kamen am Samstag in Warschau an,
am Bahnhof stand schon ein älterer Mann.

Wartete am Gleis und brachte uns schnell
mit Bus – Bahn und Ticket bis zum Hotel.

Eigentlich wollte Herr Jasko uns holen,
doch zur Zeit war er nicht in Polen.

Damit er konnte Konferenzen leiten
wollte sein Freund Josef Kuzba uns begleiten.

Dieser Tausch wurde für uns zum Glück,
wir gingen gemeinsam ein Wegesstück.

Er gab uns alles, was er konnte uns geben,
er erzählte uns von seinem schweren Leben.

Besuchte mit uns traurige dunkle Orte
einige weinten – es fehlten die Worte.

Und obwohl Deutsche seine Peiniger waren,
haben wir von Herrn Kuzba nur Freundschaft erfahren.

Er ging aus dem Institut ein ganzes Stück
und kam mit Kuchen zur Stärkung zurück.

Er, der so viel Leid gesehen,
konnte die Kinder nicht weinen sehen.

Und so ist er, die ganze Zeit
freundlich, gütig, immer hilfsbereit.Muss so sein

Damit wir Vorträge können hören,
schließt er Türen, die sonst knallend stören.

Hat keine Zeit zum Essen zu gehen,
muss nach der kranken Nachbarin sehen.

Und fallen uns Dankesworte ein,
Sagt er bescheiden: „Muss so sein!“

Einmal will ich es jetzt aber wagen
und von uns allen DANKE sagen.

Die Begegnungen waren zahlreich, die Schüler sind toll,
unsere Erfahrungen mit Ihnen sind wundervoll.

Lieber Herr Kuzba, Sie sollen erfahren,
wir werden Ihre Lebensgeschichte im Herzen bewahren.

Sie an unsere Kinder und Schüler weitergeben,
Wir wollen, dass alle Menschen in FRIEDEN leben.

Am letzen gemeinsamen Abend habe ich Herrn Kuzba dieses Gedicht vorgetragen. Er freute sich und schien mit meiner Einschätzung einverstanden. Allerdings wies er darauf hin, dass es zwei Nachbarinnen seien, um die er sich kümmert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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